Designgeschichte


Industrial Design

Der Typ des modernen Designers entstand zweimal auf verschiedenen Seiten des Atlantiks, in Europa und den USA, und zwar unter entgegengesetzten Vorzeichen.

War die Klassische Moderne programmatisch ausgerichtet, entwickelte sich in den USA etwa gleichzeitig eine kommerzielle Variante, das "Industrial Design".
Der amerikanische Superkapitalismus hatte sich im frühen 20. Jahrhundert zur ersten Konsumgesellschaft gewandelt.
Neben neuartigen Vertriebsmethoden, wie Versandhandel und Supermarkt, gab es eine Vielzahl innovativer Produkte.
Deren attraktive Gestaltung rückte in den Blickpunkt, als sich Mitte der 1920er Jahre Symptome von Überproduktion zeigten.
Die Autobranche wurde zum Vorreiter.
Der Konzern General Motors richtete 1926 eine Abteilung für "Art and Color" ein, die den Absatz durch regelmäßige Modellkosmetik steigerte, später Styling genannt.
Unternehmen in anderen Branchen übernahmen die Methode. Dies war der erste Arbeitsmarkt für industrielle Gestalter.

Seit Anfang der 30er Jahre betätigte sich das New Yorker Museum of Modern Art als Sprachrohr der klassischen, stark deutsch geprägten Moderne, für die man nun den von einem Ausstellungstitel abgeleiteten Namen "International Style" verwandte.
Dieser gewann an Bedeutung, als gegen Ende der 1930er Jahre nahezu die gesamte Bauhaus-Elite in die USA emigrierte und als Professoren die radikale Formlehre verbreitete.