Künstler


Chagall

Marc Chagall

Marc Chagall wurde als Moische Chazkelewitsch Schagal am 7. Juli 1887 in dem Dorf Liosno nahe der weißrussischen Stadt Witebsk als Sohn jüdischer Eltern geboren.

Er gilt als einer der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts und Hauptvertretern des gegenständlichen Expressionismus.

Chagall begann 1908 ein Studium an der kaiserlichen Kunstakademie "Gesellschaft zum Schutze der Künste" unter anderem bei Leon Bask, der ihn mit den französischen Malern wie Paul Cezanne, Paul Gauguin und Vincent van Gogh bekannt machte.

Besonders die starken Farben von Gaugin beeinflussten Chagall.

In dieser Zeit entstand auch sein erstes Hauptwerk "Der Tote".
Neben ländlichen Motiven beschäftigte er sich weiterhin mit der Aktmalerei.

Von 1910 bis 1914 hielt Chagall sich in Paris, dem damaligen Zentrum der modernen Kunst, auf.
Aus dieser Zeit in Paris stammt das Werk "Der Geiger".
Das Bild zeigt einen umherziehenden Geiger, den Chagall mit seinem Vater und seiner heimatlichen Kultur verband.

Im Winter 1911/1912 zog Chagall in ein neues, größeres Atelier, genannt La Ruche (Der Bienenkorb), eine 1902 vom Bildhauer Alfred Boucher gegründete Künstlersiedlung im 15. Arrondissement.
Dort befand er sich inmitten der internationalen Bohème von Paris.
Er begegnete den Avantgardisten des Montparnasse wie den Dichtern Guillaume Apollinaire, Max Jacob, Blaise Cendrars und den Malern Robert Delaunay, Albert Gleizes, Fernand Léger und Amedeo Modigliani.
Mit Apollinaire, Cendrars, Delaunay und Léger verband ihn bald eine besondere Freundschaft.
Im neuen Atelier konnte Chagall sich auch größeren Bildformaten zuwenden.
Die dortigen Maler und Dichter nannten Chagall le poète ("der Dichter").

Erste Versuche mit dem Kubismus sind in Chagalls Bild Intérieur II (1911) festzustellen, eine erste eigene, zeitgemäßere Form entwickelte er jedoch erst mit "Meiner Braut gewidmet" (1911), dessen sexuelles Bildmotiv, das als pornografisch erachtet wurde, dazu führte, dass der Künstler es erst 1912 auf dem Pariser Frühjahrssalon ausstellen konnte.
Für Chagall war der Kubismus die "Sprache, in welcher sich die Magie der Welt ausdrücken ließ".

1914 fand die erste Einzelausstellung Chagalls mit 40 Gemälden und 120 Zeichnungen in der Berliner Galerie "Sturm" statt.

1918 wurde Chagall Kommissar für Bildende Künste im Gouvernement Witebsk.
In dieser Funktion trieb er die Kunstproduktion und –präsentation der Region maßgeblich voran, indem er verschiedene Museen und Kunstschulen gründete.
1919 organisierte er eine Gemeinschaftsausstellung mit den bekanntesten Künstlern der russischen Malerei seiner Zeit, Wassily Kandinsky, El Lissitzky, Kasimir Malewitsch und er selbst.

In den Jahren von 1924 bis 1927 fertigte er insgesamt 97 Radierungen zu Nicolai Gogols "Die toten Seelen" an.
Zu Jean de la Fontaines "Fabeln" schuf er über 100 Illustrationen und 19 Guachen für ein Zirkusbuch.

In den Jahren zwischen 1931 und 1937 reiste Chagall nach Syrien, Ägypten, Palästina, Polen, Spanien, Italien und die Niederlande, um sich für eine große Auftragsarbeit vorzubereiten – die Bibelillustration, die sein bekanntestes Werk werden sollte.

1937 wurde er französischer Staatsbürger.
Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieg ging er zunächst nach Südfrankreich.
1941 folgte er einer Einladung des Museum of Modern Art in New York und begab sich ins Exil außerhalb von Europa.
Er widmete sich wieder verstärkt der Kunst seiner russischen Heimat, und er war wieder als Bühnenbildner bei den Aufführungen von Peter Tschaikowskys Ballett "Aleko" und Iwor Strawinskis Ballett "Der Feuervogel" tätig.

1946 fand eine Ausstellung im Museum of Modern Art statt und ein Jahr darauf im Musée Nationale d`Art Moderne in Paris.

Im Jahr 1948 wurde er auf der Biennale von Venedig für seine grafischen Werke ausgezeichnet.
1949 kehrte Marc Chagall nach Frankreich zurück und lebte in dem südfranzösischen Städtchen Saint-Paul-de-Vence.

Eine Reise nach Griechenland leitete ihn zu Motiven aus der griechischen Mythologie, die er in seinen späteren Werken verwendete.
Er wandte sich danach neuen Materialien und Arbeitstechniken zu, wie Bildhauerei, Töpferei, Keramik und Malereien und Glasarbeiten an öffentlichen Gebäuden.
Für die Kathedrale von Metz fertigte er von 1958 bis 1968 Glasfenster, 1959 für das Frankfurter Stadttheater ein Wandgemälde, 1962 für die Synagoge der Hadassah-Klinik im israelischen Ein-Karem Glasfenster, 1964 ein Deckengemälde für die Pariser Oper, 1966 zwei Wandgemälde für die Metropolitan Opera in New York, zwischen 1969 und 1970 Glasfenster für das Fraumünster in Zürich, 1972 weitere Glasfenster für die Kathedrale von Reims und zwischen 1978 und 1984 Glasfenster für den Mainzer Dom.

1973 wurde das "Musée National Message Biblique Marc Chagall" als einziges Nationalmuseum in Frankreich zu Ehren eines lebenden Künstlers in Nizza eröffnet.

Marc Chagall starb am 18. März 1985 im alter von 97 Jahren in Saint-Paul-de-Vence.

 

OBJEKTE

Ich und das Dorf

Der Geiger

Selbstbildnis mit 7 Fingern

Geburtstag

Über der Stadt

Weiße Kreuzigung

Die Hochzeitskerzen

Die Nacht

Der Zirkus

Abraham und die 3 Engel

Chagall - SCHIRN Kunsthalle