Künstler


Miró

Joan Miró

Joan Miró i Ferrà (* 20. April 1893 in Barcelona, Katalonien; † 25. Dezember 1983 in Palma de Mallorca) war ein spanischer Maler, Grafiker, Bildhauer und Keramiker.

Frühwerke

Zwischen 1912 und 1915, als Miró an der privaten Kunstschule „Escola d’Art“ von Francesc Galí eingeschrieben war, malte er die meiste Zeit in Mont-roig del Camp.
Es entstanden Landschaften im Stil des Fauvismus, jedoch in ganz düsteren, erdhaften Farben, die er der Schwere des Materiellen enthob und im Sinn eines poetischen Realismus auffrischte.
Er benutzte die Volks- und katalanische Kunst als Quellen für seine Malerei, außerdem setzte er sich mit der Gegenwartskunst auseinander.

Übergang zum Surrealismus

Relativ abrupt erfolgte um 1924 der Übergang zum Surrealismus, wobei Miró jedoch seine eigene und unverwechselbare Bildersprache entwickelte.
Genauso wie er den Kubismus als Lernstufe empfand, so empfand er gleiches beim Surrealismus, zumal er beide Kunstrichtungen als zu ideologisch und "beide Dogmen als künstlerisch zu einengend kategorisch ablehnte".
In den Jahren 1924 und 1925 entstanden eine Reihe von „Bild-Gedichten“, wie Miró sie selbst nannte, wozu "Sterne im Geschlecht von Schnecken" von 1925 gehört.
Im selben Zeitraum entstand als Folge der surrealistischen Beeinflussung des Unbewussten sein Gemälde "Karneval des Harlekins" (1924/25).
Vom Frühjahr 1925 bis zum Sommer 1927 arbeitete Miró an seinen so genannten „Traumbildern“.
Diese Gemäldegruppe zeichnet sich durch eine zurückgenommene, fast monochrome Farbigkeit und eine undefinierte schwebende Raumsituation aus wie beispielsweise in dem Gemälde "Tänzerin II" aus dem Jahr 1925.

Einfluss von Hans Arp und Paul Klee

Ebenso wie Paul Klee war Joan Miró fasziniert von der Zahl als Formsprache und Symbol.
Ab Mitte der 1920er Jahre tritt die Ziffer in seinen Werken auf, so vor allem im Gemälde "48" aus dem Jahr 1927.
Miró war von dieser Zahl besessen, denn er hatte sie jedes Mal, wenn er aus seiner Wohnung in Paris aus der rue Blomet 45 hinaustrat, als Hausnummer auf der gegenüberliegenden Straßenseite an einem Gebäude gesehen.

Collagen

In den Jahren 1924 sowie von 1928 bis 1929, in einer kurzen Phase, in der Miró die Malerei völlig aufgeben wollte, schuf der Künstler eine Anzahl von collagierten Arbeiten, wovon eines das "Papier collée" von 1929 ist.
Von dieser Collage, geschaffen aus Teerpappe, Ölpapier und Tapetenresten, existieren im Gesamtwerk Mirós nur zwei weitere ähnliche Arbeiten, die mit denselben Materialien geschaffen wurden und in etwa dasselbe Format haben, ein Porträt von Georges Auric, das heute im Kunsthaus Zürich ausgestellt ist sowie ein Werk, das sich lange im Besitz des surrealistischen Dichters Georges Hugnet (1906–1974) befand.

Wilde Bilder

Unter der Bezeichnung "Wilde Bilder" fasste Miró die von ihm selbst sogenannten Bilder ab 1934 zusammen.
Ursache waren die unsicheren politischen Verhältnisse in Spanien und das Aufkommen des Faschismus.
In einer Serie von 15 Pastellen auf Velourspapier zeigte er schmerzverzerrte, verdutzte, bestienhafte Individuen, hauptsächlich Frauen.

Konstellationen

Zwischen 1940 und 1942 schuf Joan Miró die 23 Blätter umfassende Serie "Konstellationen".
Es handelt sich um Gouachen, in denen inmitten eines dichten Gewebes aus Kreisscheiben und linearen Zeichen größere Figuren, die häufig Frauen und Vögel darstellen, eingebettet sind.
Die Serie hatte in ihrer neuartigen All-Over-Struktur mit den sich wiederholenden Elementen und der Anwendung automatischer Zeichnung großen Einfluss auf die amerikanische Kunstentwicklung in der New York School.

Monochrome Bilder

Von 1955 bis 1959 widmete sich Miró ganz der Keramik, erst 1960 nahm er die Malerei wieder auf.
Es entstanden Serien auf weißem Grund sowie das "Triptychon Bleu I, II, III" aus dem Jahr 1961, das fast vollständig monochrom blau ist und ein wenig an die Bilder von Yves Klein erinnert.

Lettres et Chiffres – Spätwerk

Ende der 1960er Jahre malte Miró eine ganze Reihe von großformatigen Tafeln unter dem Titel "Lettres et Chiffres attirés par une étincelle" (Buchstaben und Zahlen, von einem Funken angezogen).
Auf einen malerisch marmorierten Farbraum setzte er, ähnlich wie bei L’Addition, vereinzelte, minimalistische, sich wiederholende lettristische und numerische Zeichen – die von Mirós Interesse für konkrete Poesie und serielle Musik zeugen –, im Gegensatz zu früher, ganz wenige Chiffren, wie das T oder 9 die „wie im Kosmos um den andersfarbigen Fleck, den Funken des Titels, gravieren".

 

OBJEKTE

Frühe Werke

Einfluss von Arp und Klee

Surrealismus

Collagen

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Spätwerke